Ohne Poldi und Müller lief nicht viel


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Beim turbulenten 3:3 in der Ukraine zeigt sich Joachim Löws neue Lust am Experiment. Mit einer völlig unüblichen Dreier-Abwehrkette will der Bundestrainer seine Elf auf Notlagen bei der EM vorbereiten. Doch die Experimente bringen auch Gefahren.

Es war ein aufregendes Spiel. Die deutsche Mannschaft war vorne wie hinten unberechenbar. Aber es auch gezeigt, dass es ohne Müller und Podolski nicht richtig läuft. Es fehlten einfach die festen Komponenten, die Automatismen.

Im modernen Fußball decken Pärchen einen Flügel ab, am Freitagabend in Kiew liefen dort Wolfburgs Christian Träsch (rechts) und Hamburgs Dennis Aogo (links) ziemlich alleine umher. Es lag wohl auch an der Taktik, dass dieses Duo so gar nicht ins Spiel fand.

Bundestrainer Löw aber wollte sich nach dem Spiel gar nicht lange mit den analytischen Details zu diesem Spiel aufhalten. Denn für ihn stand die Dreierkette ohnehin nur beispielhaft für einen verstärkten Trend im DFB-Team: die Lust am Experiment. “Wir wollen unberechenbarer werden”, hat Löw als Losung für die nächsten Monate der EM-Vorbereitung ausgegeben – und er ist auf dem besten Weg, das zu schaffen. In beide Richtungen. Unberechenbar gut und unberechenbar schlecht.

Bildnachweis: Lukas Podolski / Wikipedia