Shell wirbt für Energie-Mix und Biokraftstoffe


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Die Weltbevölkerung wächst, der Bedarf an Energie und Treibstoff nimmt zu. Heute leben rund sieben Milliarden Menschen auf der Erde, Experten prognostizieren, dass es bis 2050 etwa neun Milliarden Menschen sein werden. Mit dem derzeitigen Verbrauch an fossilen Brennstoffen wird das Energiebedürfnis dieser Masse an Menschen nicht befriedigt werden. Energie- und Treibstoffkonzerne arbeiten daher an neuen Konzepten.

Bioethanol aus Zuckerrohr

Treibstoffhersteller Shell zum Beispiel wirbt damit, an effizienteren Treibstoffen zu arbeiten, mit denen Kraftfahrzeuge länger unterwegs sein können, von denen sie also weniger verbrauchen. Zudem wird an Bioethanol als Ersatz für herkömmliche Treibstoffe gearbeitet; Shell nutzt zur Herstellung brasilianischen Rohrzucker. Dieser hat den Vorteil, sehr schnell zu wachsen und noch schneller zur Verfügung zu stehen als Mais und Weizen, die Pflanzen, die heute am häufigsten zu Biotreibstoff verarbeitet werden.

Biotreibstoff-Produktion stellt neue Herausforderungen an die Landwirtschaft

Dennoch stellt auch die Biotreibstoff-Produktion die Landwirtschaft vor neue Herausforderungen. In den USA etwa werden derzeit rund 40 Prozent der Mais- und Weizenernte für die Herstellung von Biokraftstoff genutzt. Dieses Jahr stellt das ein großes Problem dar, da eine Jahrhundert-Dürre weite Landstriche im Griff hat. Die schlimmste Dürre seit 1956 betrifft gut zwei Drittel des Landes, in einigen Regionen ist der Notstand ausgerufen worden. Die Pflanzen, die für die Treibstoff-Poduktion genutzt werden, werden eigentlich als Nahrungsmittel benötigt. Bei einer weiter anwachsenden Weltbevölkerung könnte sich dieses Problem noch verschärfen: Sollen Ackerflächen der Nahrungsproduktion dienen oder für Biotreibstoffe genutzt werden? Diese Frage wird früher oder später geklärt werden müssen. Darüber hinaus werden die Energiekonzerne daran arbeiten müssen, die Skepsis der Bevölkerung gegenüber Biokraftstoffen abzubauen. Der Versuch, E10 als Treibstoff mit einem höheren Bioethanolgehalt in Deutschland einzuführen, scheiterte. Mit seinen Werbespots versucht Shell, das Bewusstsein für die Relevanz alternativer Treibstoff- und Energiekonzepte zu wecken.

Bildnachweis: Saccharum-officinarum-harvest © Mette Nielson – commons.wikimedia.org