Ab heute sind besonders riskante Börsengeschäfte in vier europäischen Ländern verboten. Doch die Experten wissen, dass das nicht reichen wird. Die Spukalanten sich sich ihren eigenen Weg.
Vier Euro-Länder wollen Marktturbulenzen durch das vorläufige Verbot hochspekulativer Börsengeschäfte eindämmen. Ab heute verbieten Frankreich, Italien, Spanien und Belgien bestimmte Leerverkäufe.
Was sind Leerverkäufe?
Bei normalen Leerverkäufen wetten Investoren auf fallende Kurse von Wertpapieren. Sie verkaufen Wertpapiere, die sie sich zuvor von anderen Anlegern gegen eine Gebühr geliehen haben, zu einem fest vereinbarten Kurs. Sinkt der Preis bis zum Lieferdatum, können sie sich billiger wieder eindecken und die geliehenen Papiere zurückgeben.
Aktienhändler Manoj Ladwa von ETX Capital sagt: “Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ein weiterer Ausverkauf dadurch verhindert wird.” Die Experten sind sich sicher. “Ein Pflaster auf eine Wunde zu kleben, die mit mehreren Stichen genäht werden müsste, löst das Problem nicht”, sagt Pedro de Noronha, Partner beim Hedgefonds Noster Capital.
Die europäische Finanzmarktaufsicht ESMA teilte am späten Donnerstagabend mit, die nationalen Börsenaufsichten würden rasch und entschieden gegen den Missbrauch von Marktregeln vorgehen. Zwar seien Leerverkäufe für sich genommen eine zulässige Handelsstrategie. Doch in Verbindung mit der Verbreitung von Marktgerüchten handele es sich um einen klaren Regelverstoß.