Tot – drei Buchstaben

Kaum ein Film kommt ohne den Tod aus. Hin und wieder trifft es sogar den Hauptdarsteller, oder eine wichtige Figur. Dumbledore in Harry Potter, oder Han Solo, der in Star Wars von seinem Sohn getötet wird. Das Sterben, tot zu sein und der Tod selbst sind aber keine Erfindungen aus Hollywood. Auch im Alltag, in unserem Leben begleiten sie uns auf Schritt und Tritt. Das Leben ist nun einmal lebensgefährlich.

Ende des Lebensweges

Für den Menschen, der stirbt ist es wohl wesentlich einfacher, als für die Menschen, denen er nahe gestanden ist. Ist man tot, dann gibt es wenige Möglichkeiten. Im besten Fall lebt man ein Leben nach dem Tod, im schlechtesten Fall ist es einfach vorbei und man ist nicht mehr. Je nach religiöser Überzeugung glauben wir an verschiedene Szenarien und an das, was uns nach dem Sterben erwartet. Es gibt wohl keinen Menschen auf der Welt, der sich nicht mit der Tatsache, eines Tages tot zu sein, auseinandersetzt. Ein Zustand, den wir nicht einordnen können und den wir uns nicht ausmalen können. Eine unbekannte Welt, die uns am Ende des Lebensweges erwartet.

Zurückbleiben

Mit dem Tod fällt ein Mensch weg. Alles, was er, oder sie im Leben getan hat muss jemand anderer übernehmen, oder der Platz bleibt leer. All die Rollen, die der Verstorbene in den Leben so vieler Menschen gespielt hat, sind unbesetzt. Je näher man dem Menschen gestanden ist, desto größer ist das Loch, dass er zurücklässt. Ist der Partner, oder die Partnerin tot, dann wird das im Alltag jede Sekunde schmerzlich bewußt. Da, wo der Mensch immer war, ist jetzt nichts mehr. Ein freier Platz, der nicht mehr besetzt wird. Das Ende unseres Lebens ist ein wichtiger Teil unserer Kultur. Schon sehr früh hat der Mensch damit begonnen, die Toten zu bestatten und sich von ihnen zu verabschieden. Bestattungsunternehmen kümmern sich um eine pietätvolle Verabschiedung und Erinnerungen, wie persönliche Trauerkarten sind der Versuch den Menschen nicht völlig loszulassen.

Tot - drei Buchstaben auf netzperlentaucher.deTrauer

Ist ein geliebter, oder wichtiger Mensch tot, dann ist es ganz natürlich, dass die Hinterbliebenen trauern. Wir nehmen und heute allerdings für diese wichtige Aufarbeitung der Geschehnisse zu wenig Zeit. Meist stirbt der Mensch in hohem Alter. Das macht den Abschied für die Familie leichter. Die Freunde sind selbst bereits tot, oder in ähnlichem Alter und der Partner, oder die Partnerin sind ebenfalls am Ende ihres Lebensweges angekommen. Hat der Verstorbene ein langes Leben hinter sich und hat er sich in der letzten Zeit auch immer mehr verändert, dann ist der Tod nicht unerwartet. Ein natürliches Sterben am Ende des Lebens gehört nun einmal dazu und ist ein völlig normaler Vorgang. Der Mensch selbst hat meist auch keine Angst mehr vor dem Tod. Man hat ein Leben lang Zeit sich darauf vorzubereiten und auch die Angehörigen nehmen das Unausweichliche leichter an. Viel schlimmer ist es, wenn ein junger Mensch, oder sogar ein Kind aus dem Leben gerissen wird. Eine Krankheit, oder ein Unfall können jederzeit ein Leben beenden.

 

Tot

In einem solchen Fall haben die Hinterbliebenen keine Zeit sich auf den Verlust vorzubereiten. Ist man alt, dann trifft man Vorkehrungen, steht nicht mehr im Berufsleben und zieht sich langsam aus allen Aufgaben zurück. Ist man schließlich tot, dann bleibt wenig offen. Hatte man genug Zeit, dann hat man alles zu einem Ende gebracht. Stirbt ein junger Mensch, dann hinterlässt er zahlreiche offene Enden. Die Erziehung der Kinder ist noch nicht abgeschlossen. Man steht noch mitten im Berufsleben und hat Aufgaben, Termine und Verantwortung. Die Angelegenheiten sind noch nicht geordnet und die trauernden Angehörigen haben eine wesentlich emotionalere Aufgabe zu bewältigen.

Trauerarbeit

Die Trauer ist ein wichtiges Element für die Bewältigung des Verlustes. Kurz nach dem Tod ist man als Hinterbliebener stark gefordert. Die Beerdigung und der Nachlass müssen geregelt werden. Die Familie und Freunde müssen informiert werden. Man hat wenig Zeit sich um sich selbst zu kümmern. Die Aufgaben beschäftigen über Tage und Wochen und sind auch mit der Beerdigung meist noch nicht abgeschlossen. Es fällt oft schwer das Eigentum des Verstorbenen wegzugeben. Die Kleidung, die eigenen Bücher und viele andere Dinge, die dem Menschen gehört haben. Kommt man nach der Abwicklung aller Formalitäten zur Ruhe, dann spürt man erst, wie alleine man plötzlich ist.

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Bewältigung

Die Trauer ist ganz natürlich und nicht nur dann, wenn ein geliebter Mensch tot ist, ein großes Thema. Wir trauern auch um andere Dinge, die wir verlieren. Geht eine Beziehung in die Brüche, verliert man seinen Job, oder viel Geld, dann trauert man ebenfalls. Geht es um eine Beziehung, die wir mit einem Menschen hatten, dann trifft die Trauer uns besonders hart. Ist der Partner gestorben, oder geht die Beziehung in die Brüche, dann spürt man die ganze Macht der Trauer. Sie zwingt uns in die Knie, raubt uns die Kraft und lässt uns in uns zusammensacken. Die Gedanken kreisen um den verlorenen Menschen und nichts scheint den Verlust ausgleichen zu können. Die Trauer zu bewältigen gelingt nur dann, wenn man den tragischen Umstand und den Verlust akzeptiert.

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Nach vorne blicken

Wichtig für die Bewältigung ist es, seinen Fokus zu verändern. Ist der Partner, oder ein wichtiger Mensch weg, dann hilft es nichts, ihm sprichwörtlich lange nachzutrauern. Auch wenn er, oder sie einen festen Platz im Herzen des Trauenden haben, spricht nichts gegen, aber viel für eine neue Aufgabe. Ein neues Ziel, das wir uns stecken und etwas im Leben, auf das wir uns konzentrieren können. Sich selbst etwas Gutes zu tun und sich eine neue Aufgabe zu suchen ist ein wichtiger Schritt. Die Trauer kann uns lähmen und verhindern, dass wir uns weiterentwickeln. Schafft man den Schritt, hebt den Kopf wieder und blickt in die Zukunft, dann ist das der richtige Weg. Sich selbst wieder zu finden und weiterzumachen ist ein wichtiges Element der Trauerarbeit und der richtige Weg um den Verlust zu überwinden.