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Die Rückkehr des Handwerks: Wie alte Techniken moderne Kunst prägen auf netzperlentaucher.de

Die Rückkehr des Handwerks: Wie alte Techniken moderne Kunst prägen

Die Rückkehr des Handwerks in die Kunst

Die Kunst hat sich schon immer aus verschiedenen Quellen gespeist. Während einige Epochen sich auf technische Innovationen oder philosophische Konzepte konzentrierten, gibt es eine zunehmende Bewegung zurück zum Handwerk. Diese Wiederentdeckung alter Techniken in der modernen Kunst zeigt, wie Künstler ihre Verbindungen zur Vergangenheit erneuern, um sowohl traditionelle Werte als auch zeitgenössische Anliegen zu reflektieren. In einer Zeit, in der technologische Fortschritte viele künstlerische Prozesse automatisiert haben, stellt diese Rückkehr zum Handwerk einen bewussten Akt dar – einen, der nach Authentizität und Individualität strebt.

Handwerk als Ausdruck von Identität und Authentizität

Im Kern dieses Trends steht das Bedürfnis vieler Künstler, sich mit ihrer kulturellen Herkunft oder handwerklichen Traditionen zu verbinden. Dabei wird das Handwerk oft als Mittel gesehen, um eine tiefere Beziehung zu Materialien und Prozessen aufzubauen. Wo moderne Kunst sich oft durch das Konzept oder die Idee definiert, betont das Handwerk den physischen Akt des Machens. Diese manuelle Arbeit, das Greifen, Formen und Bearbeiten von Materialien, gibt dem Kunstwerk eine einzigartige und authentische Handschrift. Für viele Künstler, die sich in einem Zeitalter der Massenproduktion behaupten müssen, ist dies ein Weg, um sich von der industriellen und digitalen Ästhetik abzugrenzen.

Das Bedürfnis nach Beständigkeit in einer sich verändernden Welt

Ein weiteres Motiv für die Renaissance des Handwerks in der Kunst ist das Bedürfnis nach Beständigkeit und Kontinuität. In einer Welt, die durch ständige technologische und soziale Veränderungen geprägt ist, suchen viele Menschen nach Ankern in der Vergangenheit. Traditionelle Handwerkskünste wie Töpferei oder Textilherstellung bieten genau dies: Techniken, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben und tief in den Kulturen der Menschen verwurzelt sind. Indem sie diese Techniken aufgreifen und mit modernen Themen und Materialien kombinieren, schaffen Künstler eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch symbolisch aufgeladen ist.

Nachhaltigkeit als Schlüsselbegriff der modernen Kunst

Im Kontext der Kunst von heute hat Nachhaltigkeit eine zentrale Bedeutung erlangt. Viele Künstler, die sich dem Handwerk zuwenden, tun dies auch aus einer ökologischen Überzeugung heraus. Sie lehnen industrielle Herstellungsprozesse ab, die auf billige Massenproduktion setzen und Ressourcen verschwenden. Stattdessen setzen sie auf nachhaltige Materialien und Prozesse, die im Einklang mit der Natur stehen. Dies gilt besonders für Künstler, die mit Naturmaterialien wie Holz, Ton oder natürlichen Farbstoffen arbeiten. Durch die bewusste Auswahl und Verarbeitung dieser Materialien wird die Kunst nicht nur zu einem ästhetischen, sondern auch zu einem ethischen Statement.

Handwerkskunst als Protest gegen die Digitalisierung

Die zunehmende Digitalisierung hat in den letzten Jahrzehnten fast alle Lebensbereiche durchdrungen, und auch die Kunstwelt ist davon nicht unberührt geblieben. Digitale Werkzeuge und Technologien haben viele kreative Prozesse revolutioniert. Doch nicht alle Künstler sehen diese Entwicklung positiv. Für einige stellt die Rückkehr zum Handwerk eine bewusste Opposition zur digitalen Kultur dar. Sie lehnen die Automatisierung und Virtualisierung von Kunst ab und setzen stattdessen auf die unmittelbare, körperliche Erfahrung, die das Handwerk bietet. Diese Form des Protests ist jedoch nicht reaktionär, sondern kreativ: Sie zeigt neue Wege auf, wie Kunst in einer digitalisierten Welt entstehen kann, ohne sich den technologischen Zwängen zu unterwerfen.

Soziale und politische Botschaften durch das Handwerk

Die Rückkehr zum Handwerk ist jedoch nicht nur ein ästhetischer oder technischer Trend. Viele Künstler nutzen handwerkliche Techniken, um soziale und politische Botschaften zu transportieren. Gerade in postkolonialen Kontexten spielt das Handwerk eine wichtige Rolle, da es oft als Symbol für kulturelle Identität und Widerstand gegen die westliche Dominanz gesehen wird. Indigene Künstler und Künstler aus ehemaligen Kolonien nutzen traditionelle Techniken, um ihre eigenen Geschichten und Perspektiven zu erzählen. In dieser Verbindung von Handwerk und politischer Aussagekraft zeigt sich, wie mächtig traditionelle Techniken sein können, wenn sie in einen neuen, kritischen Kontext gestellt werden.

Die Bedeutung des Handwerks in der Kunstgeschichte

Das Handwerk war schon immer ein integraler Bestandteil der Kunstgeschichte. In der Antike und im Mittelalter wurden viele Kunstwerke, die wir heute bewundern, durch handwerkliche Techniken geschaffen. Damals gab es keine klare Trennung zwischen Kunst und Handwerk. Künstler galten in erster Linie als Handwerker, deren Fähigkeiten in der meisterhaften Beherrschung von Techniken und Materialien lagen. Diese handwerklichen Fertigkeiten wurden über Generationen hinweg weitergegeben, oft in strikten Gildenstrukturen, die dafür sorgten, dass das Wissen nur an ausgewählte Mitglieder weitergegeben wurde.

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Kunst ist auch ein Handwerk

Die Rolle der Werkstatt in der Kunst der Renaissance

Besonders in der Renaissance erlebte das Handwerk einen Höhepunkt. Viele große Meister dieser Epoche, wie Leonardo da Vinci oder Michelangelo, betrieben ihre eigenen Werkstätten, in denen sie Lehrlinge ausbildeten. In diesen Werkstätten wurden komplexe Kunstwerke geschaffen, die auf einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Meister und seinen Lehrlingen beruhten. Obwohl wir heute oft nur die großen Namen mit diesen Kunstwerken verbinden, war ihre Entstehung ein kollektiver Prozess, in dem das handwerkliche Können eine zentrale Rolle spielte. Die Meister der Renaissance waren nicht nur Künstler im modernen Sinne, sondern auch versierte Handwerker, die ihre Techniken bis zur Perfektion beherrschten.

Der Bruch zwischen Kunst und Handwerk in der Moderne

Mit dem Aufkommen der Moderne im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert begann sich das Verhältnis zwischen Kunst und Handwerk zu verändern. Die industrielle Revolution brachte eine zunehmende Automatisierung und Standardisierung der Produktion mit sich, was auch die Kunstwelt beeinflusste. Viele Künstler begannen, sich von handwerklichen Techniken zu distanzieren und legten stattdessen den Fokus auf Konzepte und Ideen. Besonders die Avantgarde-Bewegungen wie Dadaismus und Surrealismus betonten die intellektuelle und konzeptionelle Dimension der Kunst und lehnten traditionelle handwerkliche Fertigkeiten oft bewusst ab. Künstler wie Marcel Duchamp stellten die Frage, ob Kunst überhaupt handwerkliche Fähigkeiten erfordert, oder ob sie nicht vielmehr eine Frage der Idee und des Konzepts ist.

Das Arts-and-Crafts Movement und die Wiederentdeckung des Handwerks

Parallel zu diesen Entwicklungen entstand jedoch auch eine Gegenbewegung, die das Handwerk als essenziellen Bestandteil der Kunst rehabilitieren wollte. Eine der wichtigsten Bewegungen in diesem Zusammenhang war das Arts-and-Crafts Movement in Großbritannien im späten 19. Jahrhundert. Diese Bewegung, angeführt von Künstlern und Designern wie William Morris, setzte sich für die Rückkehr zu handwerklichen Techniken und die Wertschätzung von handgefertigten Objekten ein. Die Arts-and-Crafts-Bewegung entstand als Reaktion auf die negativen Auswirkungen der industriellen Revolution, insbesondere auf die Entfremdung des Arbeiters von seinem Werk. Sie forderte eine Wiederverbindung von Kunst und Handwerk und betonte die Bedeutung von Qualität und Authentizität in der Produktion.

Handwerkskunst als Gegenentwurf zur industriellen Massenproduktion

Das Arts-and-Crafts Movement hatte weitreichende Auswirkungen auf die Kunstwelt und prägte auch viele moderne Künstler. Besonders in der heutigen Zeit, in der Massenproduktion und Konsumismus allgegenwärtig sind, hat das Handwerk als Gegenentwurf zu diesen Entwicklungen an Bedeutung gewonnen. Künstler, die sich auf traditionelle handwerkliche Techniken besinnen, tun dies oft aus einer bewussten Entscheidung heraus, um sich gegen die Anonymität und Austauschbarkeit der industriell hergestellten Produkte zu stellen. In einer Welt, in der alles digital reproduzierbar scheint, ist das handgefertigte Kunstwerk ein Unikat, das den persönlichen Einsatz des Künstlers spürbar macht.

Die Kunsthandwerkstraditionen in verschiedenen Kulturen

Traditionelle Handwerkskünste haben in vielen Kulturen eine lange und reiche Geschichte. In Japan zum Beispiel gibt es eine tiefe Wertschätzung für handwerkliche Perfektion, die sich in der Kunst des Keramikhandwerks oder der Schwertschmiedekunst widerspiegelt. Diese Traditionen sind eng mit dem Konzept des Wabi-Sabi verbunden, das die Schönheit des Unvollkommenen und Vergänglichen betont. In Afrika haben handwerkliche Techniken wie Schnitzerei und Textilkunst eine tief verwurzelte kulturelle Bedeutung, die oft mit rituellen oder spirituellen Praktiken verbunden ist. Diese handwerklichen Traditionen haben in vielen nicht-westlichen Kulturen überlebt und spielen auch in der zeitgenössischen Kunst eine wichtige Rolle, indem sie eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen.

Zeitgenössische Künstler und die Renaissance des Handwerks

In der zeitgenössischen Kunst hat die Wiederentdeckung des Handwerks zu einer Renaissance traditioneller Techniken geführt. Viele Künstler haben begonnen, handwerkliche Praktiken wie Weben, Töpferei oder Holzschnitzerei in ihre Arbeiten zu integrieren und dabei eine Brücke zwischen alten Techniken und modernen Themen zu schlagen. Einer der bekanntesten Künstler, der für diese Rückbesinnung auf das Handwerk steht, ist der japanische Keramikkünstler Takuro Kuwata. Kuwata verwendet altehrwürdige japanische Techniken, um hypermoderne, oft farbenfrohe und skulpturale Keramiken zu schaffen, die die Grenze zwischen traditionellem Kunsthandwerk und zeitgenössischer Skulptur verwischen.

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Textiklunst – unterschätztes Fach

Die Bedeutung von Textilkunst in der zeitgenössischen Kunst

Auch Textilkunst hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Wiederbelebung erfahren. Künstler wie Sheila Hicks oder Anni Albers haben gezeigt, wie handwerkliche Textiltechniken wie Weben, Knüpfen und Sticken in der bildenden Kunst eingesetzt werden können, um tiefgründige und oft auch politische Werke zu schaffen. Textilien haben in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung und dienen nicht nur als funktionale Objekte, sondern auch als Ausdruck von Identität und kulturellem Erbe. In der zeitgenössischen Kunst wird diese Symbolik oft genutzt, um Themen wie Feminismus, Kolonialismus oder soziale Ungleichheit zu behandeln.

Handwerk und Identität: Die persönliche Handschrift des Künstlers

Für viele Künstler ist die Rückkehr zum Handwerk auch eine Möglichkeit, ihre persönliche Handschrift zu entwickeln. In der modernen Kunst, wo die Idee oft im Vordergrund steht und die Ausführung durch industrielle oder digitale Prozesse erfolgen kann, bieten handwerkliche Techniken die Möglichkeit, eine direkte Verbindung zwischen dem Künstler und dem Werk zu schaffen. Dies führt zu Werken, die durch ihre Unvollkommenheit und die sichtbaren Spuren des Herstellungsprozesses eine besondere Authentizität ausstrahlen. Diese direkte, körperliche Auseinandersetzung mit dem Material gibt den Arbeiten eine Tiefe, die oft in konzeptioneller oder digitaler Kunst fehlt.

Handwerk als Form des kulturellen Widerstands

Die Wiederentdeckung des Handwerks in der Kunst geht oft Hand in Hand mit einer kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und kulturellen Themen. Besonders in postkolonialen Kontexten spielt das Handwerk eine wichtige Rolle, da es häufig als Symbol für kulturelle Identität und Widerstand gegen die Kolonialisierung gesehen wird. Künstler aus ehemals kolonisierten Ländern nutzen traditionelle Handwerkstechniken, um ihre eigene Geschichte zu erzählen und die westlich geprägte Kunstwelt herauszufordern. Ein Beispiel hierfür ist die Arbeit der ghanaischen Künstlerin El Anatsui, die aus recycelten Materialien großformatige Textilskulpturen schafft, die sowohl auf die traditionelle Textilkunst Westafrikas als auch auf globale Themen wie Umweltverschmutzung und Konsumismus verweisen.

Nachhaltige Materialien und ökologische Verantwortung

Viele Künstler, die sich dem Handwerk zuwenden, tun dies auch aus einem ökologischen Bewusstsein heraus. In einer Zeit, in der Umweltfragen immer drängender werden, setzen sie auf nachhaltige Materialien und Techniken, die im Einklang mit der Natur stehen. Handwerkskunst ermöglicht es ihnen, ressourcenschonend zu arbeiten und alternative Produktionsprozesse zu entwickeln, die im Gegensatz zur oft verschwenderischen industriellen Massenproduktion stehen. Ein Beispiel ist die Arbeit des deutschen Künstlers Olafur Eliasson, der in seinen Installationen häufig Naturmaterialien wie Eis, Wasser und Pflanzen verwendet und dabei handwerkliche Techniken einsetzt, um eine tiefe Verbindung zwischen Kunst und Natur herzustellen.

Die Rolle des Handwerks in der feministischen Kunst

Ein weiteres spannendes Feld, in dem das Handwerk in der zeitgenössischen Kunst eine wichtige Rolle spielt, ist der Feminismus. Traditionell wurden viele handwerkliche Tätigkeiten wie Nähen, Stricken oder Sticken als „weibliche“ Arbeiten abgewertet und aus dem Kanon der „hohen“ Kunst ausgeschlossen. In den letzten Jahrzehnten haben feministische Künstlerinnen diese Techniken jedoch bewusst aufgegriffen, um genau diesen Status quo herauszufordern. Künstlerinnen wie Judy Chicago oder Louise Bourgeois haben gezeigt, dass handwerkliche Techniken nicht nur künstlerisch wertvoll, sondern auch als Mittel der Selbstermächtigung und des Protests dienen können. Indem sie traditionelle „Frauenarbeiten“ in die Kunstwelt integrieren, brechen sie mit den Geschlechterstereotypen und stellen die Frage, wer definiert, was Kunst ist.

Traditionelle Techniken und moderne Materialien: Eine neue Fusion

Moderne Künstler, die sich traditionellen Handwerkskünsten widmen, haben die alten Techniken oft durch den Einsatz zeitgenössischer Materialien erweitert. Diese Kombination aus Tradition und Innovation hat zu faszinierenden Werken geführt, die sowohl die Geschichte des Handwerks als auch die Möglichkeiten der modernen Kunst feiern. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Arbeit der deutschen Künstlerin Gunta Stölzl, die während ihrer Zeit am Bauhaus Webtechniken mit industriellen Materialien kombinierte. Stölzl schuf Textilien, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend waren und eine neue Richtung für die Textilkunst einschlugen. Die Künstler des Bauhauses erkannten die kreative Kraft des Handwerks und setzten darauf, traditionelle Techniken mit modernen Designs und Materialien zu verbinden.

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Tradition spielt im Handwerk eine große Rolle

Die Rolle der Technologie im modernen Handwerk

Auch wenn das Handwerk eine manuelle, händische Arbeit ist, nutzen viele zeitgenössische Künstler heute Technologien, um traditionelle Techniken zu erweitern. Besonders in der Keramikkunst, Bildhauerei oder Metallbearbeitung kommen moderne Maschinen wie 3D-Drucker oder CNC-Fräsen zum Einsatz. Diese Technologien erlauben eine Präzision und Geschwindigkeit, die manuell nicht erreichbar wären. Künstler wie Ai Weiwei, der traditionelle chinesische Keramiktechniken mit moderner digitaler Technologie kombiniert, zeigen, wie Technologie und Handwerk Hand in Hand gehen können. Dabei entsteht eine Symbiose, die sowohl die alten Techniken ehrt als auch die technologischen Möglichkeiten der Gegenwart nutzt.

Handwerk als Brücke zwischen Design und Kunst

Ein faszinierender Aspekt der Rückkehr zum Handwerk ist die zunehmende Verwischung der Grenzen zwischen Kunst und Design. Traditionell wurde Kunst als Ausdruck der Kreativität angesehen, während Design einen funktionalen Zweck hatte. Doch in der zeitgenössischen Kunst verschwinden diese Trennlinien zunehmend. Viele handwerklich arbeitende Künstler schaffen Objekte, die sowohl ästhetischen als auch praktischen Zwecken dienen. Ein Beispiel hierfür ist der amerikanische Designer und Künstler Isamu Noguchi, der Skulpturen schuf, die gleichzeitig als Möbelstücke genutzt werden konnten. Seine ikonischen Lampen aus Reispapier und Holz, die traditionelle japanische Handwerkskunst widerspiegeln, sind nicht nur funktional, sondern auch Kunstwerke, die in Museen ausgestellt werden.

Die Rückkehr der handgefertigten Möbel und Designobjekte

Handwerkskunst hat auch im Designbereich ein Comeback erlebt. Besonders im Möbel- und Produktdesign wird wieder auf handgefertigte, oft maßgeschneiderte Stücke gesetzt, die sich bewusst von den standardisierten Massenprodukten abheben. Diese Möbelstücke sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch Ausdruck einer Rückbesinnung auf Qualität und Langlebigkeit. Hersteller wie der dänische Designer Hans J. Wegner, der für seine meisterhaft gefertigten Stühle bekannt ist, haben gezeigt, dass Handwerkskunst nicht nur eine nostalgische Angelegenheit ist, sondern auch in der modernen Designwelt ihren Platz hat. Wegners ikonische Entwürfe sind bis heute gefragt und symbolisieren die perfekte Fusion aus Tradition und Innovation.

Handwerk und Nachhaltigkeit in der Architektur

Die Architektur hat ebenfalls von der Wiederentdeckung handwerklicher Techniken profitiert. Besonders im Bereich des nachhaltigen Bauens werden traditionelle Bauweisen wiederentdeckt, die im Einklang mit der Natur stehen und auf lokale Ressourcen zurückgreifen. In vielen Teilen der Welt werden traditionelle Baumaterialien wie Lehm, Holz oder Naturstein wieder vermehrt verwendet, um umweltfreundliche und energieeffiziente Gebäude zu schaffen. Diese Rückkehr zu handwerklichen Bauweisen ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ästhetisch ansprechend. Architekten wie Kengo Kuma, der traditionelle japanische Handwerkskunst in seine Entwürfe integriert, zeigen, wie nachhaltige Architektur durch die Kombination von altem Wissen und modernen Technologien neue Wege einschlagen kann.

Handwerk als kulturelles und soziales Statement

In einer Welt, die von schneller Produktion und Wegwerfmentalität geprägt ist, wird das Handwerk zunehmend zu einem kulturellen und sozialen Statement. Künstler nutzen handwerkliche Techniken, um gegen den Konsumismus und die Entfremdung des Einzelnen von den Produktionsprozessen zu protestieren. Das Handwerk wird in diesem Kontext zu einer bewussten Entscheidung, die auf Langsamkeit, Qualität und Nachhaltigkeit setzt. Die Verbindung zwischen Künstler und Material wird als ein Akt der Wertschätzung und der Geduld verstanden. Werke, die durch aufwendige handwerkliche Techniken entstehen, symbolisieren den Widerstand gegen die Massenproduktion und stellen gleichzeitig die Bedeutung von Individualität und menschlicher Kreativität in den Vordergrund.

Handwerk und die Verbindung zur Natur

Viele Künstler, die sich dem Handwerk zuwenden, tun dies aus einem tiefen Bedürfnis nach einer engeren Verbindung zur Natur. In einer zunehmend urbanisierten und technologisierten Welt suchen sie nach Wegen, um mit natürlichen Materialien zu arbeiten und traditionelle Techniken zu nutzen, die im Einklang mit der Umwelt stehen. Die Arbeit mit natürlichen Rohstoffen wie Holz, Ton oder Textilien ist oft mit einem Bewusstsein für die Nachhaltigkeit verbunden, das sich auch in den ästhetischen Entscheidungen der Künstler widerspiegelt. Diese Werke strahlen nicht nur eine besondere Ruhe und Natürlichkeit aus, sondern setzen auch ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Umweltschutzes in der Kunstwelt.

Handwerkskunst in der globalen Kunstszene

Die Rückkehr des Handwerks in die moderne Kunst ist nicht auf bestimmte Regionen oder Kulturen beschränkt. Sie ist ein globales Phänomen, das in verschiedenen Teilen der Welt unterschiedliche Ausprägungen findet. Während in westlichen Kunstkreisen die Rückbesinnung auf traditionelle Handwerkskünste oft als Reaktion auf die Industrialisierung und den Konsumismus verstanden wird, spielen in anderen Teilen der Welt kulturelle und historische Faktoren eine entscheidende Rolle. In Ländern wie Indien, Mexiko oder Peru haben traditionelle Handwerkstechniken nie ihren Platz in der Kunstwelt verloren und werden bis heute von Generation zu Generation weitergegeben. Diese Techniken finden nun auch in der internationalen Kunstszene Anerkennung und Wertschätzung.

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Die Renaissance des Handwerks

Die Zukunft des Handwerks in der Kunst

Der Trend zur Rückkehr des Handwerks in die Kunst zeigt keine Anzeichen einer Abschwächung. Im Gegenteil, immer mehr Künstler entdecken die Bedeutung traditioneller Techniken und Materialien für ihre Arbeit und setzen auf Handarbeit als Kontrapunkt zur digitalen und industriellen Produktion. Gleichzeitig entwickelt sich das Handwerk weiter und passt sich den Anforderungen und Möglichkeiten der modernen Welt an. Die Integration neuer Technologien, wie 3D-Druck oder Laserschnitt, in traditionelle Handwerkstechniken eröffnet völlig neue Perspektiven für die Kunst. Diese Kombination von Alt und Neu wird voraussichtlich in den kommenden Jahren noch intensiver erforscht und weiterentwickelt werden.

Handwerk als Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft

Schließlich zeigt die Renaissance des Handwerks, wie Kunst eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen kann. Indem Künstler auf traditionelle Techniken zurückgreifen und diese mit modernen Themen und Technologien kombinieren, schaffen sie Werke, die sowohl kulturelle Wurzeln respektieren als auch in die Zukunft weisen. Diese Verbindung zwischen handwerklicher Tradition und zeitgenössischer Kunst ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ein Zeichen für die Widerstandsfähigkeit und Flexibilität des Handwerks, das sich immer wieder neu erfindet. Kunst, die auf handwerklichen Techniken basiert, wird daher auch in den kommenden Jahrzehnten eine wichtige Rolle spielen und sowohl Künstler als auch Betrachter inspirieren.

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Ist ein Bilderrahmen nötig

Streift man durch Museen und bewundert die Werke alter Meister, dann fallen häufig auch die schweren, kunstvoll gefertigten Rahmen auf. Weltberühmte Bilder, wie beispielsweise die Mona Lisa im Louvre in Paris, sind aufwändig gerahmt. Im Fall von Leonardo Da Vincis Meisterwerk mit dem rätselhaften Lächeln handelt es sich um einen breiten goldenen Rahmen. Er bringt das Kunstwerk gut zur Geltung. Aber was wäre, wenn die Mona Lisa einfach als Leinwand im Museum hinge? Ist ein Bilderrahmen nötig, um ein Bild zur Geltung zu bringen, oder wirkt ein wirklich gutes Gemälde, oder ein ausgezeichnetes Foto, nicht eben dann am besten, wenn der Blick durch nichts abgelenkt wird? Die Geschichte der Bilderrahmen ist so alt, wie die Malerei und wahrscheinlich kann man diese Frage nicht allgemeingültig beantworten, aber Bilderrahmen spielen auch heute noch eine wichtige Rolle. Was dafür spricht Bilder zu rahmen und was dagegen, das möchte ich mir heute einmal genauer ansehen.

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