Siegel und Keywords – Verpackungstricks

Beim Einkaufen gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die mitspielen, wenn es um eine Kaufentscheidung geht. Wir wollen den besten Artikel zum günstigsten Preis kaufen. Emotionen und Vertrauen sind ebenfalls wichtige Entscheidungsgrundlagen. Bevor wir zu einem Produkt greifen wirken deswegen eine ganze Reihe von psychologischen Tricks auf uns. Tricks, die uns bei der Kaufentscheidung beeinflussen sollen. Siegel sind hier ein verbreitetes Mittel. Haben Sie sich schon einmal gefragt, was hinter so einem Siegel steckt?

Ein Siegel schafft vertrauen

Schon immer war es so, dass ein Siegel etwas sehr verbindliches war. Das Wappen eines Adeligen, oder eines Geistlichen auf einem Brief war ein Garant für die Herkunft und die Wichtigkeit des Inhalts. Heute ist das Siegel kaum noch in Verwendung. Zumindest nicht, wenn es um die Briefpost geht. Stattdessen werden Siegel oft verliehen, wenn ein Produkt einen Test bestanden hat. Stiftung Warentest und noch viele andere Institute bewerten neutral und anhand von klar festgelegten Kriterien Produkte. Hat das Produkt den Test bestanden, dann darf der Hersteller ein Siegel, oder ein Prüfzeichen auf dem Produkt anbringen. Wir haben gelernt, dann man so einem Siegel also vertrauen kann. Es steht für eine neutrale Beurteilung und letztendlich für ein gutes Produkt.

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Marketingtrick

Kennt man diesen Zusammenhang, dann liegt es nahe Siegel auf die verschiedensten Produkte, bzw. deren Verpackung zu drucken. Sind es Crashtest-Ergebnisse an Autos, Bewertung von Reifen, Michelin Sterne an der Restauranttür, oder einfach ein Test Gesamturteil Sehr Gut, das sich in der Werbung findet. Starke Argumente für uns und in diesem Wissen natürlich auch entsprechend kontrolliert. Die Siegel dürfen nur dann verwendet werden, wenn der Test wirklich bestanden wurde. Ein Mißbrauch hat auf jeden Fall unangenehme Folgen. Also greifen die Marketingexperten zu anderen Tricks, ohne die großen bekannten und gut etablierten Siegel einfach zu kopieren.

Ganz einfache Lösung

Tatsächlich ist uns offensichtlich egal, wer so ein Siegel ausstellt. Schreibt Firma Schulz auf Ihr Joghurt „Geprüftes Schulz Joghurt mit 100% besten Zutaten“ und lässt sich von einem Grafiket dazu noch eine grafische Umsetzung anfertigen, dann greift bei uns genau derselbe Mechanismus, wie bei den ehrlichen Prüfzeichen. Ob Oma Schulz das durch eine oberflächliche Sichtkontrolle, einen Anruf beim Lieferanten, durch Verkostung, oder eine neutrale Laboranalyse festgestellt hat, ist uns komplett gleichgültig. Das Siegel weckt Vertrauen und gibt uns ein gutes Gefühl. Das gute Gefühl ein geprüftes Produkt gekauft zu haben.

Keyword & Co.

Generell lassen sich Produkte in der richtigen Verpackung einfach besser verkaufen. Wir suchen das beste Produkt zum besten Preis und wenn in einem Regal 5 gleichteure Produkte stehen, dann entscheidet das, was auf der Verpackung steht. Sind es einfach nur Spaghetti, die goldenen Spaghetti aus 100% frischen Eiern mit Qualitätsgarantie, oder sogar die Bio Spaghetti, die Luigi getestet und mit 5 Sternen ausgezeichnet hat, dann ist die Entscheidung ganz klar. Da achtet kaum jemand noch auf die restlichen Angaben auf der Verpackung. Luigi, vielleicht noch mit dem Bild eines typischen und seriösen Italieners schafft Vertrauen und Bio gibt uns das Gefühl ein gesundes Produkt zu kaufen.

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Hinter die Kulissen schauen

Tatsächlich gibt es etliche völlig nutzlose Gütesiegel, die auf den Verpackungen angebracht sind. Dahinter steckt oft der Hersteller, oder die Lobby der Hersteller, die für alle Produkte gute Noten vergeben. Ist man sich bezüglich eines Siegels nicht sicher, macht es Sinn, sich über die Aussage des Siegels zu informieren. Wer hat getestet und nach welcher Kriterien wurde das Produkt beurteilt. Findet man keine Informationen dazu, dann kann vielleicht die Hotline des Herstellers Auskunft geben.

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Kritisch bleiben

Wichtig ist, sich mit dem Produkt auseinanderzusetzen und nicht mit der Verpackung. Was auch immer die Verpackung auf der Vorderseite verspricht, das sollte sich im Kleingedruckten auf der Rückseite ebenfalls wiederfinden. Inhaltsstoffe müssen angeführt werden und geben Aufschluss darüber, ob stark mit Geschmacksverstärkern, oder Konservierungsstoffen nachgebessert wurde. Echte Prüfzeichen sind tatsächlich in vielen Fällen eine Garantie für ein qualitativ einwandfreies und unbedenkliches Produkt. Die Kunst besteht darin, die echten Prüfsiegel zu erkennen und die unechten zu ignorieren. Viel Erfolg!