Bier erfreut die Menschheit seit mehreren Tausend Jahren. Ursprünglich aus vergorenem Brotteig entstanden hat man das Verfahren über die Jahrtausende perfektioniert. Das Bier wurde im Mittelalter von Klosterbrauereien hergestellt und sollte in der Fastenzeit dafür sorgen, dass die Mönche ausreichend Energie zu sich nahmen. Heute stehen unzählige Biersorten aus aller Welt zur Verfügung. Auch selber Brauen ist eine Option, die weniger aufwändig ist, als man erwartet.
Hopfen und Malz
Selber Brauen lässt sich in wenigen Stunden erledigen. Der Ablauf ist sehr einfach. Man erwärmt Malz im Wasser, wobei man darauf achten muss, dass es nicht wärmer als 75-80° wird. Nach einer Weile wird die Mischung zum Läutern umgefüllt und der Trebern, das Malz, setzt sich ab. Man filtert den Rest und kocht ihn auf. Jetzt wird Hopfen in mehreren Schritten zugegeben und gekocht. Danach wird er gefiltert, das Ergebnis, die sogenanne Würze, mit etwas Zucker und Hefe versetzt und über einige Tage in einem Gäreimer angesetzt. Dort arbeitet die Hefe und bildet den Alkohol. Zuletzt wird das fertige Bier in Flaschen abgefüllt und gärt noch ein wenig nach.
Selber Brauen
Bier selbst herzustellen ist also grundsätzlich keine Raketenwissenschaft. Allerdings bedeutet es Aufwand und ist, verglichen mit dem Bier, das man fertig kaufen kann, sehr kostspielig. Trotzdem erfreut sich das selber Brauen großer Beliebtheit und ist ein weit verbreitetes Hobby. Der Grund dafür ist, dass wir das Exotische lieben und seltene und ausgefallene Dinge uns anziehen. Obwohl China der größte Bierproduzent der Welt ist, erfreuen sich deutsche Biere in China großer Beliebtheit. Genauso ist es auch bei selbstgebrautem Bier. Auch wenn es anders schmeckt und viel Aufwand dahinter steckt, ist das selbstgebraute Bier etwas ganz besonderes.
DIY – Do it yourself
Dinge selbst zu machen ist heute ein immer stärker werdender Trend. Man kann in unserer Konsumgesellschaft alles kaufen. Dabei wird manchem Menschen bewußt, dass er selbst kaum in der Lage wäre, die Dinge selbst herzustellen. Auch im beruflichen Alltag fehlt heute meist das Erfolgserlebnis am Ende des Tages, oder nach ein paar Tagen Arbeit, ein fertiges Ergebnis in Händen zu halten. Wr schreiben E-Mails, erfassen Daten in Datenbanken und bewegen virtuelle Güter. Die meisten Menschen sehen keine Produkte, sondern arbeiten ausschließlich in der Verwaltung am PC. Oft werden auch nur Dienstleistungen erbracht. Diese Erfolgserlebnisse fehlen uns, also sind Hobbys, bei denen etwas hergestellt wird, beliebt und weit verbreitet.
Perfektionieren
Bier wird in erster Linie von Männern getrunken und auch das selber Brauen ist in erster Linie unter Männern verbreitet. Dahinter steckt nicht nur, dass man wissen möchte, was hinter dem Getränk steckt, sondern auch das Bestreben das selber Brauen zu perfektionieren. Mit verschiedenen Maßnahmen kann man den Geschmack des Ergebnisses maßgeblich beeinflussen und genau dieses Experimentieren hat einen besonderen Reiz. Das Betätigungsfeld ist groß und man kann sehr viel Zeit damit verbringen.
Ein Hobby verbindet
Wie bei jedem Hobby ist auch das selber Brauen damit verbunden, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Man diskutiert Rezepte, trifft sich beim Einkauf und trinkt gemeinsam das Ergebnis. Ein Hobby ist eine Möglichkeit sich auch abseits des beruflichen Alltags mit einem Thema professionell auseinanderzusetzen. Das Expertenwissen, das man sich mit der Zeit aneignet, ist mit ein Grund für die Beschäftigung.
Kontrapunkt
In unserer schnelllebigen Welt ist das selber Bauen ein willkommener Kontrapunkt. Beim Brauen braucht man Zeit, man darf nichts überstürzen und den Dingen ihren Lauf lassen. Kleine Eingriffe in den Gärprozess und behutsames Vorgehen beim Brauen selbst sind das Geheimnis des Erfolgs. Statt unter Druck zu stehen muss man Geduld haben und Zeit investieren. Zeit ist heute selten geworden und meist sind wir versucht, unsere Zeit so gut wie möglich zu nutzen. Dabei kann ein Hobby, wie das selber Brauen, eine ausgezeichnete Abwechslung sein.