Der Wohnungsmarkt in vielen Städten ist, gelinde gesagt, angespannt. Hohe Preise und überlaufene Besichtigungstermine machen die Wohungssuche zur Qual. Auf die hohe Nachfrage wird zwar nicht mit noch extremeren Preisen reagiert, aber es gibt einen Effekt, der auch nicht im Sinne der Bewerber ist. Es kommt zu einer Selektion. Ob man eine Wohnung ohne Makler sucht, oder doch auch die Angebote der Marklerfirmen in Erwägung zieht, hat beides seine Berechtigung.
Der Wohnungsmarkt
Es kommt ganz auf die Stadt an, in der man eine Wohnung sucht. Hat man klare Vorstellungen von der Gegend und dem Zustand der Wohnung, dann kann es schwierig werden, eine passende Bleibe zu finden. Altbau, oder Neubau, Loft, oder Kellerwohnung – Das theoretische Angebot an verschiedenen Wohnungen ist unendlich. Das Problem ist nur, dass man meist abgewiesen wird. Kaum erfährt man von der freien Wohnung, schon ist sie wieder vergeben. Oft sind Makler für die Vergabe der Wohnungen zuständig. Zwar gibt es auch Wohnungen ohne Makler, die sind aber oft noch schwieriger zu bekommen, als die, die ein Makler vermittelt.
Wohnungen ohne Makler
Eine Wohnung, oder ein Haus, das ohne Makler vergeben wird, bedeutet, dass man mit dem Besitzer, oder vielleicht dem Vormieter selbst verhandelt. Gibt es Eigenbedarf, dann hat man ohnehin keine Chance, die Wohnung zu bekommen. Allerdings haben die Angebote ohne Makler auch einen weiteren Nachteil. Der Vermieter selbst vertritt ausschließlich seine eigenen Interessen. Dazu gehört auch das evtl. Verschweigen von Mängeln. Ein Vorteil ist das Ausbleiben der Courtage. Die Courtage, oder die Maklerprovision kann ein Kostenfaktor sein, wenn man den Zuschlag erhält. Bis zu zwei Monatsmieten darf sie ausmachen und wird vom Makler als Erfolgsprovision für die Vermittlung verrechnet.
Mein Freund, der Makler
Allerdings hat eine Wohnung, die durch den Makler vermittelt wird, auch Vorteile. Ein Makler, solange es sich um einen seriösen Makler handelt, wird zwar vom Verkäufer, oder Vermieter der Wohnung beauftragt, arbeitet aber für beide Seiten. Seine Aufgabe ist nicht nur einen verlässlichen neuen Bewohner zu suchen, der keinen Ärger machen wird, in der Lage ist pünktlich die Miete und die Betriebskosten zu bezahlen und der für längere Zeit in der Wohnung bleiben wird. Er hat auch die Aufgabe die Immobilie zu prüfen und zu bewerten und rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten. Er begleitet den neuen Bewohner, egal ob Mieter, oder Käufer bis zur Schlüsselübergabe und wird auch, zumindest zum Teil, vom Interessenten bezahlt. Der Makler gibt eine Empfehlung für den neuen Mieter, oder den Käufer ab. Das macht ihn zum besten Freund des Wohnungssuchenden.
Schlechtes Image
Immobilienmakler haben nicht das beste Image. Man könnte meinen, dass ein Makler wenig tut. Jemand bietet eine Wohnung an und ein anderer interessiert sich dafür. Die beiden hätten sich auch ohne Makler und ohne teure Courtage gefunden. Wozu also der Makler? Hinzu kommt, dass der Beruf des Immobilienmakler für jeden offen steht. Man holt sich einfach einen Maklerschein und kann loslegen. Qualifikation braucht man dafür nicht. Einzige Voraussetzung ist, dass man weder in Insolvenz, noch vorbestraft ist. Darüber hinaus darf jeder sich mit wenig Aufwand Makler nennen. Natürlich gibt es auch in dieser Branche schwarze Schafe und das Vermitteln von Wohnungen ist bei starker Nachfrage keine Kunst. Einen Makler zu finden, der trotzdem im Sinne beider Seiten arbeitet, ist aber nicht unmöglich.
Der gute Makler
Einen guten Makler erkennt man zuerst daran, dass er vorbereitet ist und Fragen zur Immobilie beantworten kann. Natürlich kann er nicht alles über die Wohnung wissen, aber die wichtigsten Eckdaten, Hausordnung und ein paar Informationen über die Gegend hat ein guter Makler parat. Mängel werden nicht schön geredet, sondern darauf hingewiesen. Der richtige Makler präsentiert die Wohnung und ihre Vorzüge und bemüht sich ein paar Informationen über den Interessenten herauszubekommen. Seine Aufgabe ist es auch, zu überprüfen, ob der Interessent ein guter Mieter, oder Bewohner wäre und die Voraussetzungen erfüllt.
Mit Charme zur Wohnung
Heute gibt es kaum eine Wohnung, die ohne Makler den Bewohner wechselt. Umso mehr sollte man sich bei der Wohnungssuche darauf konzentrieren, beim Makler einen guten Eindruck zu machen. Die Besichtigung einer Wohnung ist oft ähnlich, wie ein Bewerbungsgespräch. Man zeigt sich von seiner besten Seite und erzählt das, was man glaubt, dass es erwartet wird. Einen Eindruck beim Immobilienmakler zu machen kann aber auch andere Vorteile haben. Schließlich sitzt er an der Quelle und hat meist viele Wohnungen parallel. Gelingt es, sich als idealen Mieter zu präsentieren und ist man ihm sympathisch, hat man vielleicht die Chance, auf eine andere Wohnung.