Der 64-jährige Lucas Papademos löst Griechenlands Premier Papandreou ab und wird Chef der Übergangsregierung. Als er Notenbankchef war, trat Athen der Euro-Zone bei. Nun muss er sein Land von den Sparmaßnahmen überzeugen. Ein hartes Stück Arbeit wartet auf ihn.
In der schwersten Krise Griechenlands tritt der Mann an die Spitze der Regierung, der als Architekt des griechischen Euro-Beitritts gilt. Lucas Demetrios Papademos hatte nie ein politisches Amt inne, er war lange der oberste Notenbanker Griechenlands und vertrat das Land als Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Nun soll er als Chef einer Übergangsregierung das Land aus der Krise führen. Eine Mammutaufgabe für den Wirtschaftskenner.
Er dürfte sich eher auf einen unspektakulären Ruhestand gefreut haben, den er mit wissenschaftlicher Arbeit ausfüllen wollte. Dennoch pflegte Papademos angesichts der schwierigen Lage Griechenlands seine politischen Kontakte, die ihn nun wieder ins Rampenlicht gebracht haben – als Garant der von ihm eingeführten Währung in Griechenland.
Kurz nachdem seine Ernennung durch das Präsidialamt bekannt gegeben worden war, legte Papademos dann auch ein Bekenntnis zum Euro ab. Die Teilnahme an der Gemeinschaftswährung sei “eine Garantie der Geldwertstabilität und ein Faktor wirtschaftlicher Stabilität” für Griechenland, sagte Papademos vor Journalisten in Athen. “Griechenland steht am Scheideweg”, sagte Papademos. Die Wirtschaft seines Landes sei mit großen Problemen konfrontiert, der Weg werde nicht leicht sein.
Bildnachweis: Lucas Papademos / Wikipedia