Surfen, Facebook, Chatten – für rund 560.000 Deutsche ist das nicht nur eine Freizeitbeschäftigung, sondern eine Sucht. Laut einer vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Studie sind ein Prozent der 14- bis 64-Jährigen internetsüchtig, wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, am Montag in Berlin mitteilte.
4,6 Prozent der Deutschen zwischen 16 und 64 Jahren – das entspricht 2,5 Millionen Menschen – würden mit Blick auf ihr Verhalten als “problematische Internetnutzer” betrachtet, sagte die Drogenbauftragte. 560.000 seien sogar als süchtig zu bezeichnen, das entspreche einem Prozent. Dyckmans kündigte an, Computer- und Onlinesucht vor allem unter Jüngeren im nächsten Jahr zu einem Arbeits-Schwerpunkt zu machen.
Mit Experten wolle sie klären, ob die Suchtgefahr von Computerspielen eine Rolle bei der Alterseinstufung spielen könne und ob besonders gefährliche Spiele erst für Ältere freigegeben werden sollten, erklärte Dyckmans. Der von den Universitäten in Lübeck und Greifswald organisierten Studie mit dem Titel “Prävalenz der Internetabhängigkeit (PINTA I)” zufolge ist Internetsucht in der Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen am weitesten verbreitet. Dort betreffe sie 2,4 Prozent. 13,6 Prozent legten zudem einen problematischen Konsum an den Tag.