Europa taummelt – Italien in der Schuldenkrise

Berlusconi

Es sind beunruhigende Nachrichten aus Italien. Die Zinsen für Staatsanleihen erreichen Höchststände – die Märkte reagieren nervös. Schlittert Europa in die nächste Schuldenkrise?

Die Währungskrise ist da, auch wenn die Regierungsvertreter versuchen sie wegzureden. Banken und Börse haben kein Vertrauen mehr in die Politiker. Kanzlerin Merkel fordert Berlusconi zum Sparen auf. 

“Das Parlament müsse einen Etat verabschieden, der der Notwendigkeit einer Haushaltskonsolidierung Rechnung trage”, sagte Merkel. Dies sei ein wichtiges Signal an die Wirtschaft. Angela Merkel hatte am Sonntag selbst mit Regierungschef Silvio Berlusconi telefoniert und ihm ihre Sorgen mitgeteilt. Sie betont, dass der Euro stabil sei, aber einige Länder in Europa ein Schuldenproblem hätten.

Die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen hatten vergangene Woche neue Höchststände erreicht. Zudem stürzten am Freitag die Aktien an der Mailänder Börse ab. Deutsche Banken sind stark in Italien engagiert. 116 Milliarden Euro kommen von deutschen Banken für Italien. Ein Kollaps würde eine neue Weltwirtschaftskrise hervorrufen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist angeblich von der immensen Verschuldung Italiens höchst alarmiert. Sie möchten den EU-Rettungsschirm auf 1.5 Billion Euro verdoppeln. Die Euro-Staaten sollten ihr Krisenmanagement grundlegend überdenken, heißt es aus hohen Kreisen der EZB. In Brüssel beraten derzeit die EU-Finanzminister und suchen nach Lösungen.