Der Panamakanal

Mehr als 80 Kilometer lang führt der Panamakanal vom Pazifik quer durch Panama in den Atlantik. Die Schiffe sparen damit den 13.000km längeren Weg um Kap Horn und gewinnen damit, neben der Einsparung an Treibstoff, auch viel Zeit. War der ursprüngliche Kanal bereits ein Wunder seiner Zeit, so ist auch der am 26. Juni 2016 eröffnete Neubau ein Auflistung an Superlativen.

Der ursprüngliche Panamakanal

Am 15. August 1914 wurde der ursprüngliche Panamakanal eröffnet. Seit 1880 war daran mit einer Unterbrechnug von 5 Jahren gebaut worden. Mehr 5.600 Arbeiter kamen bei den Bauarbeiten ums Leben. Um den aktuellen Entwicklungen in der Schifffahrt gerecht werden zu können, war eine Erweiterung erforderlich. Die alten Schleusenanlagen und die Fahrrinne waren nicht mehr ausreichend dimensioniert um Supertankern und großen Kreuzfahrtschiffen die Passage zu ermöglichen. Die Folge war ein Rückgang der Schiffe und damit der Einnahmen. Nach einem Referendum, bei dem das Volk von Panama sich für einen Ausbau ausgesprochen hatte, wurden mehr als 5 Milliarden Euro in den Ausbau investiert.

Der Panamakanal auf netzperlentaucher.de

Panamax

Das Panamax, oder Panax-Maß beschreibt in der Schifffahrt jene Schiffe, die nicht größer als 294,3 Meter in der Länger und 32,3 Meter in der Breite sind. Bis 2016 war das die maximale Größe eines Schiffes, das durch die Schleusen des Panamakanals passte. Heute können Schiffe der sogenannten Postpanamax, New Panamax oder Neopanamax passieren. 366 Meter Länge, 49 Meter Breite und 15,2 Meter Tiefgang sind heute das Maß, das ein Containerschiff nicht überschreiten darf um die Vorteile des Panamakanals zu nutzen.

Drei Schleusen

Im Panamakanal werden die Schiffe über drei Schleusen gehoben, bzw. abgesenkt. Zwar sind Atlantik und Pazifik auf der gleichen Höhe, aber der Panamakanal verläuft 26 Meter über dem Meeresspiegel. Die Schiffe werden über die Atlantik-, bzw. die Pazifikschleusen gehoben und am anderen Ende wieder abgesenkt. Die Schleusenanlagen sind jeweils doppelt ausgelegt um Schiffe in beide Richtungen transportieren zu können und bei Wartungsarbeiten eingeschränkt in Betrieb zu bleiben. Kraftige Lokomotiven ziehen die Schiffe von einer Schleusenkammer in die nächste.

Der Panamakanal auf netzperlentaucher.de

Wirtschaftsfaktor

Mehr als 14.000 Schiffe durchqueren den Panamakanal jedes Jahr. Die Einnahmen daraus kommen seit 1999 Panama zugute. Etwa 1,8 Milliarden Dollar erwirtschaftet die Anlage pro Jahr. Zwar sind hohe Aufwendungen für den Betrieb erforderlich, 9.000 Angestellte arbeiten am Kanal und der Betrieb der Schleusen erfordert sehr viel Energie, aber trotzdem ist der Betrieb ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Panama. Eine Reederei muss Gebühren von etwa 500.000 Dollar für eine Durchfahrt bezahlen. Da die Gebühren trotz des Ausbaus kaum gehoben wurden, rechnet sich der Einsatz großer Schiffe und der Weg durch den Panamakanal trotzdem für die Schiffseigner.

Wasserverbrauch

Das größte Problem, das sich beim Betrieb des Panamakanals ergibt, ist der Wasserverbraucht. Der Kanal verläuft durch den künstlich angelegten Gatúnsee. Das dort gestaute Wasser fließt bei jedem Schleusengang ab. Rund 200.000 Liter Wasser werden in den Atlantik, oder den Pazifik abgeleitet. Ein großes Problem, dem man mit verschiedenen Konzepten zur Wassereinsparung begegnet. Trotzdem ist der Panamakanal für den weltweiten Handel und die Warenverkehre eine wichtiger Verkehrsweg. Die Passage zwischen Atlantik und Pazifik wird deutlich vereinfacht und ermöglicht einen raschen und vergleichsweise günstigen Transport von Waren.