Trotz der Gerüchte ist die Commerzbank kein Übernahmekandidat

Seit April diesen Jahres fällt der Kurs der Commerzbank-Aktie stetig. Zu Wochenbeginn sogar bis unter das Tief vom 6. März 2009 (1,819 Euro). Am Dienstagmittag lag er nur noch bei 1,788 Euro. Die Marktkapitalisierung der Commerzbank betrug damit am Dienstag rund 9,14 Milliarden Euro, wie ihr Sprecher Reiner Roßmann sagte.

Commerzbank-Vorstandschef Martin Blessing hält seine Bank trotz der Kursverluste in den vergangenen Tagen nicht für einen Übernahmekandidaten. Ein Investor müsse nicht nur die Bank selbst kaufen konnen, sondern auch für die Refinanzierung sorgen, sagte er in einem Gespräch vom Dienstag. “Eine gigantische Bankenübernahme halte ich da grundsätzlich für eher unwahrscheinlich.”

Bank-Chef Blessing geht aber nach wie vor davon aus, 2011 Zinsen auf die verbliebenen Staatshilfen in Hohe von 1,9 Milliarden Euro zahlen zu können. “Wir gehen bis heute davon aus, das zu bezahlen, und haben diese so auch in unserer Eigenkapitalquote zum Halbjahr berücksichtigt”, sagte er. Die Commerzbank hatte im November 2008 das Rettungspaket der Bundesregierung genutzt, und eine stille Einlage in Höhe von 8,2 Milliarden Euro vom Finanzmarktstabilisierungsfonds erhalten, dem Banken-Rettungsfonds der Bundesregierung. Durch die stille Einlage der Bundesregierung war die Kernkapitalquote wieder auf 11,2 Prozent angestiegen. Die Bank konnte so die Anforderungen an die Kapitalausstattung erfüllen.