Kinder kosten Geld. Redet man mit erfahrenen Eltern, dann stellt man fest, dass es speziell zwei Phasen gibt, die sehr teuer sind. Einerseits das Ende der Kindheit. Sind die Kleinen nicht mehr klein, dann brauchen Sie Geld. Die andere Phase ist die Zeit, in der sie Windeln tragen. Auf dem Markt gibt es allerhand spezielle Ausstattung für diese Phase. Braucht man Dinge, wie einen Windelmülleimer wirklich, oder kann man sich das Geld sparen?
Pubertät
Kommen die Kinder in die Pubertät steigt der Bedarf an Geld exponentiell. Waren die Kleinen noch glücklich über eine Handvoll Kupfer, muss es ab 12 Jahren schon rascheln, dass die Kinder sich zufrieden geben. Nicht umsonst sind Jugendliche, bzw. ihr Taschengeld im Fokus zahlreicher Marketingexperten. Die Jugend ist finanzkräftig und weil die Jugend noch nichts verdient, müssen die Eltern das kompensieren.
Finanzspritze
Als Elternteil ist man plötzlich mit einem ausgeprägten Markenbewußtsein konfrontiert und wenn der Schuh nicht den hohen Anforderungen entspricht, dann wird er nicht getragen. Auch in anderen Bereichen beginnen die jungen Erwachsenen Geld auszugeben. Der Gang ins Kaffeehaus, oder das Kino gehören zum Sozialleben und müssen finanziert werden. Eine Phase, die finanziell stark fordert. Vergleichsweise harmlos macht sich die erste Zeit aus. Das Neugeborene braucht noch wenig und schläft den ganzen Tag. Soviel zur Theorie. In der Praxis ist aber auch hier ein großer Bedarf an Geld gegeben.
Erstausstattung
Hat man das erste Kind, dann kann man von einem ordentlichen Betrag ausgehen, den man für die Erstausstattung benötigt. Hemdchen, Strampler, Strumpfhosen, Haube und Decken benötigt das Baby. Ein Autositz muss auch her, wenn man ein Auto hat. Für den ruhigen Schlaf braucht das Kind ein Gitterbettchen. Dort muss eine Matratze und passende Bettwäsche angeschafft werden und ein Kinderzimmer sollte eingerichtet werden. Für später braucht es eine Krabbeldecke. Ein Vaporisator sorgt dafür, dass Utensilien steriliert werden können und für Krankheiten kann man einige Gerätschaften kaufen.
Sonderbedarf
Ein Inhalator, der Kochsalzlösung zerstäubt und die Atemwege frei macht, ist eine gute Investition. Ein Fieberthemometer, das die Temperatur im Innenohr blitzschnell misst gehört auch zur notwendigen Ausstattung. Und natürlich braucht der neue Erdenbürger einen Wickeltisch. Auf den Wickeltisch kommt eine Auflage. Vielleicht eine Heizung, die über dem Wickeltisch angebracht wird und unter Umständen steht daneben auch ein Windelmülleimer. Ob man einen solchen Windelmülleimer und vieles anderes, wie einen Fläschchenwärmer, oder auch einen Vaporisator benötigt ist eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Vieles von dem was man anschafft braucht man später vielleicht nur einmal, manches nie.
Windelmülleimer
Ein Windelmülleimer ist ein recht aufwändiges Teil und hat wenig mit einem normalen Mülleimer zu tun. Die Hersteller bemühen sich redlich zwei Zonen zu schaffen. Den Innenraum, in dem die Windeln luftdicht und teilweise auch einzeln in einem Plastikschlauch verpackt werden und die Welt außerhalb des Windeleimers. Das Ziel ist es, die Ausdünstungen der Windeln im Windelmülleimer zu halten. Ob man allerdings tatsächlich einen Windelmülleimer benötigt, möchte ich heute einmal in Frage stellen. So toll die Konstruktion auch sein mag, so ausgeklügelt das Schleusensystem ist und so aufwändig das Einrollen jeder Windel in den speziellen Plastikschlauch auch ist, spätestens, wenn der Eimer voll ist, muss man ihn öffnen.
Kosten Nutzen
Bevor man sich einen Windelmülleimer anschafft, sollte man sich genau informieren. Das bedeutet aber nicht, dass man im Babyausstattungsladen die Werbetexte liest und die fabriksneuen, also jungfräulichen und höchstens nach Neuwagen duftenden Windeleimer begutachtet. Man muss schon einen Schritt weiter gehen und sich Freunde, oder Verwandte mit Windelmülleimer suchen. Dort nimmt man das gute Stück einmal unter die Lupe und nimmt eine Nase voll. Ist der Eimer tatsächlich dicht und hält verlässlich all das, was das süße Kleine zurecht ausscheidet, geruchlich gefangen, oder dringt ein zarter Duft permanet aus dem Zaubereimer. Auch die Kosten sind ein spannender Faktor. Viele Eimer lassen sich nur mit speziellen Plastikschläuchen bestücken. Das geht schnell ins Geld.
Abgestandene Windeln
Grundsätzlich sollte man zwei Tatsachen bedenken. Erstens wird der Geruch einer Windel nicht besser, wenn man sie ein paar Tage lagert und zweitens ist Plastikfolie in keinem Fall komplett geruchsdicht. Der aggressive Duft findet einen Weg und ein Hauch von Kacke umweht den Windelmülleimer fast immer. Besonders krass wird es, wenn man den Eimer entleert. Ein Sack voller Exkremente und Pipi. Diesen Vorgang und den tatsächlichen Gewinn an Lebensqualität, die ein Windelmülleimer mit sich bringt sollte man sich lieber zweimal durch den Kopf gehen lassen.
Täglich zum Müll
Ja, Windeln stinken. Aber das wird einfach nicht besser, wenn man sie einlagert. Ein Mülleimer speziell für Windel ist der falsche Ansatz. Besser wäre ein kleiner Mülleimer, den man gut verschließen kann und den man mit Hausmüll und Windeln befüllt. Die Mischung muss dann eben jeden Tag raus. Eine simple Rechnung ist sicher schnell gemacht. 2 Jahre Windeln bedeutet dann 712 Müllsäcke. Die Kosten sollte man den Anschaffungs- und Verbrauchsmaterialkosten eines Windelmülleimers gegenüber stellen. Das gesparte Geld kann man in einen Lufterfrischer im Bad und in der Nähe des Mülleimers investieren!