“Glattgebügelt und entmenschlicht” seien die Interviews mit Spielerinnen der deutschen Nationalmannschaft gewesen, weil der DFB darin “wild herumgefuhrwerkt” habe, klagt die “taz” an. Nun entbrennt ein Streit zwischen der taz und dem Deutschen Fussballbund.
Die Frauenfussballweltmeisterschaft ist beendet, Japan zum ersten Mal Weltmeister geworden und die Euphorie ist verschwunden, da brodelt es an anderer Stelle heftig. “Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und etliche Manager von Spielerinnen waren der Meinung, man könne der Öffentlichkeit ein bestimmtes Bild oktroyieren, die Presse führen und bevormunden”, schreibt die taz. “Das gesprochene Wort wird hier nicht nur nicht respektiert, sondern verfälscht”, so die Kritik. Ein Beispiel ist der Ausspruch der Spielerin Peters. Sie sagte “Ich fühle mich berühmt”, der DFB machte daraus “Ich fühle mich ein bisschen berühmt.”
Die Autorisierung von Interviews ist nach “Steinzeitmethode” erfolgt, schreibt die taz. Viele Zeitungen hätten dann auch beschlossen, die Interviews der Spielerinnen nicht zu drucken. Die taz selbst protestierte schon im Vorfeld gegen die Interview-Praxis des DFB und druckte ein Gespräch mit Nationalspielerin Fatmire Bajramaj einfach in der ursprünglichen Form ab. “Das öffentliche Bild lässt sich in einem Land mit freier Presse ohnehin nicht steuern. Da kann man sich noch so sehr anstrengen”, so die taz.
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