Die Europäische Kommission, die ihren Hauptsitz in Brüssel und Luxemburg hat, ist eines der einflussreichsten Organe der EU. Eine ihrer Aufgaben ist die Interessensvertretung der Mitgliedsstaaten. Hierzu hat sie das Initiativrecht für neue Gesetze, die auf europäischer Ebene der Regulierung bedürfen. Hierzu werden Ausschüsse von Experten zu Rate gezogen, um der Vielzahl von Interessen gerecht zu werden, die durch die EU vertreten werden müssen. Auch führt die Europäische Kommission das Tagesgeschäft der Europäischen Union, vertritt sie in internationalen Verhandlungen und hält Überblick über die Finanzen. Die Überwachung, ob die Mitgliedsstaaten die EU-Rechtsvorschriften einhalten, obliegt ebenfalls der Europäischen Kommission. Diese kann dann erst mahnen und bei Nichtbeachtung die Angelegenheit an den Europäischen Gerichtshof weiterleiten.
Entstehung und Aufbau
Die Ursprünge der Europäischen Kommission liegen in der 1951 gegründeten Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, die von Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Luxemburg und Italien gegründet wurde. Seit 2007 hat die Kommission dank mehrerer Erweiterungen 27 Mitglieder, die durch 27 Kommissare vertreten werden. Die Kommissare übernehmen ihr Amt für fünf Jahre und jedem wird vom Präsidenten der Kommission ein politisches Ressort zugeteilt.
Amtierender Präsident ist der portugiesische Politiker José Manuel Barroso, der seit 2010 das zweite Mal dieses wichtige Amt innehat. Der Präsident wird vom Europäischen Rat ernannt und übernimmt dann in Zusammenarbeit mit dem Rat auch die Ernennung der Kommissare der Mitgliedstaaten. All diese Entscheidungen bedürfen der Zustimmung des Europäischen Parlaments. Grundsätzlich sind die Mitglieder der Kommission dem Parlament Rechenschaft schuldig und können nur mit dessen Einwilligung entlassen werden.
Der Kommission untersteht ein Apparat an Angestellten – unterteilt in sogenannte Generaldirektionen – zuständig für Verwaltung, Rechts- oder Wirtschaftsangelegenheiten, für Übersetzungen und Schreibarbeiten.
Perspektiven
Die Europäische Union müsse gerade in Zeiten der Finanzkrise näher zusammenrücken, so eine neue Informationskampagne der Europäischen Kommission. Nur Zusammenarbeit und Vertrauen zwischen den Mitgliedsstaaten mache es möglich, die Euro-Krise zu meistern. Also gelte es, weiter an der Kooperation zu arbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas gegenüber den neuen aufstrebenden Wirtschafsmächten zu erhalten und um auch künftigen Krisen zu trotzen.
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