Wer eine Wohnung, oder ein Haus sein Eigen nennt, der wird unter Umständen mit dem Austausch der Fenster konfrontiert werden. Für Bauherren sind Fenster auf alle Fälle ein Thema, dem sie sich widmen müssen. Die Frage, ob Kunststofffenster, oder Holzfenster zum Einsatz kommen, ist nicht immer leicht zu beantworten.
Plastic Planet
Es gibt eine Dokumentation über die Verbreitung von Kunststoffen auf unserem Planeten. Darin werden alle Aspekte des Plastik und anderer Kunststoffe beleuchtet. Bedenkt man, dass im Pazifik ein riesiger Teppich aus Altplastik treibt und die Ozeane weltweit mit kleinen Plastikpartikeln stark belastet sind, dann überrascht es nicht, dass Plastik in der Dokumentation recht schlecht abschneidet. Das Hauptproblem am Kunststoff ist, dass er nicht abgebaut wird. Das bedeutet, dass Kunststoff, der in die Umwelt gelangt dort so gut wie für immer bleibt. Die Teilchen werden zwar kleiner, aber verschwinden nicht.
Ökologischer Bau
Kunststoff in unserer heutigen Zeit zu vermeiden ist nahezu unmöglich. Das Material ist sehr günstig und hat Eigenschaften, wie kein zweiter Werkstoff. Es lässt sich in jede Form pressen und der Kunststoff kann in verschiedenen Härtegraden hergestellt werden. So kann man fast alles aus Plastik herstellen. Der große Hype der Nachkriegszeit ist mittlerweile vorbei und es ist nicht mehr so modern Plastikgegenstände zu verwenden, wie in den 1970er-jahren, aber aus Kostengründen und aufgrund der Flexibilität ist Kunststoff heute nach wie vor weit verbreitet. Auch wenn es um das Thema Fenster geht sind Kunststofffenster neben dem Aluminium- und dem Holzfenster eine weit verbreitete Variante. Vergleicht man speziell das Kunststofffenster mit dem Holzfenster, dann zeichnet sich das Holzfenster in erster Linie durch die ökologischen Aspekte und das bessere Raumklima aus, während das Kunststofffenster mit geringen Anschaffungskosten und der Wartungsfreiheit punkten.
Das Holzfenster
Die Entscheidung für Holzfenster ist geprägt von höheren Kosten. Etwa 1,5 fach so hoch sind die Kosten im Vergleich zum Kunststofffenster. Dem Holzfenster eilt aber ein guter Ruf voraus und Fenster aus Holz sind durchaus ein Qualitätsmerkmal und Pflicht in Luxusimmobilien. Betrachtet man nüchtern die Zahlen, dann sind Holz und Kunsttoff etwa gleich auf. Die Haltbarkeit ist vergleichbar und auch die verschiedenen Normen werden von beiden Fensterarten problemlos eingehalten. Der höhere Preis für die Holzfenster ist auf jeden Fall ein Nachteil. Der überzeugende Vorteil der Holzfenster liegt aber darin, dass Holz ein natürlicher Werkstoff ist. Holz sorgt für ein angenehmes Raumklima und das Naturprodukt atmet im Gegensatz zum Kunststoff. Holz ist angenehm für uns und oft sorgen auch noch ätherische Öle im Holz für Jahrzehnte für einen eigenen Duft.
Die Wartung
Das Kunststofffenster wird eingesetzt und bleibt für die nächsten 20-30 Jahre im Einsatz. Ein Holzfenster ist mit etwas mehr Aufwand verbunden. Holz leidet unter der Feuchtigkeit und muss daher, besonders auf der Außenseite, alle paar Jahre frisch lasiert werden. Ein neuer Lack ist etwas seltener fällig. Bei guter Pflege kann ein Holzfenster durchaus bis zu 50 Jahre seine Funktion erfüllen. Danach kann es vollständig recycelt werden, was man vom Kunststofffenster eben nicht behaupten kann. Auch bei der Herstellung ist beim Kunsttofffenster ein höherer Energieaufwand erforderlich. Dadurch belastet das Fenster aus Kunststoff die Umwelt mehr, als die Ausführung in Holz. Kunststoff ist in erster Linie praktisch. Eine günstige Herstellung und kein Bedarf einer besonderen laufenden Pflege, sowie die Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse, sprechen für das Kunststofffenster.
Das Kunststofffenster
Das Kunststofffenster hat durchaus seine Berechtigung. Fenster sind wichtig für das Erscheinungsbild eines Gebäudes. Kunststofffenster sind gerade und sorgen für exakte Kanten. Das Haus wirkt strenger, bzw. ordentlicher, als mit den Fenstern aus dem Naturmaterial Holz. Auch die Farbe spielt eine Rolle bei der Beeinflussung der Optik des Hauses. Die glatte Oberfläche und die einheitliche Farbe sorgen für eine spezielle Optik. Das Holzfenster wird in verschiedenen Profilformen angeboten. Bestellt man beispielsweise die Fenster aus Polen dann kann man nicht nur die Maße der Fenster angeben, sondern hat beim Fenster aus Holz auch andere Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Fensternormen
In der Einhaltung von Wertevorgaben stehen sich beide Fenstermaterialien in nichts nach. Sowohl der Wärmedurchgangskoeffizient ist bei beiden Materialien ident, also auch der Einbruchschutz. Beide Varianten lassen sich in den verschiedenen Normen produzieren. Speziell beim Einbruchschutz wird die Widerstandklasse in erster Linie von Metallbauteilen, also von Bolzen und Beschlägen erreicht und nicht vom Fensterrahmen selbst.
Natürlicher Bau
Die Argumente für die verschiedenen Werkstoffe sind umfangreich. Holz, wie auch Kunststoff haben jeweils Vor-, als auch Nachteile. Dabei liegen die Sympathiewerte beim Holz etwas höher, während die Alltagstauglichkeit und speziell die Wartungsfreiheit dis Argumente für Kunststofffenster sind. Holz als natürlicher Baustoff wirkt wärmer und angenehmer, als der kalte Kunsstoff. Letztendlich ist die Entscheidung für das Fenster immer auch eine Bauchentscheidung. Eine Anschaffung, die für mehrere Jahrzehnte im Einsatz bleiben wird, überlegt man sich gut. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind beim Holzfenster etwas besser und auch die Veränderung der Optik des Gebäudes kann man damit eher erreichen, als mit den geraden und glatten Kunststofffenster.
Kosten – Nutzen
Die höheren Anschaffungskosten und die Notwendigkeit einer regelmäßigen Wartung sind Fakten, die man nicht vom Tisch wischen kann. Trotzdem geht heute der Trend wieder mehr zum Fenster aus Holz. Eine Entscheidung, die man der Umwelt zuliebe trifft und die den Bauherren ein augezeichnetes Zeugnis ausstellt. Holz fällt positiv auf. Allerdings fällt auch Kunsstoff nicht negativ auf. Die Entscheidung für Holzfenster, oder für Kunststofffenster ist nicht einfach. Umso mehr sollte man sich alle Argumente durch den Kopf gehen und gut überlegen, welchen Weg man gehen möchte. Die Entscheidung für Holz ist nicht schwer und normalerweise auch etwas, das man nicht bereut.