Energy-Drinks stehen vor allem bei Jugendlichen hoch im Kurs. Doch so harmlos wie die Werbung verspricht sind die stark koffeinhaltigen Getränke nicht. In Kombination mit Alkohol und Drogen werden sie zu einem häufig unterschätzen Gesundheitsrisiko für Herz- und Kreislauf.
Energy-Drinks wie “Red Bull” und “Flying Horse” werden besonders gerne am Wochenende auf dem Weg zur Party von Jugendlichen konsumiert. Was viele nicht wissen – die koffeinhaltigen Getränke können sogar zum Kreislaufkollaps führen. Nicht erleben die Verbraucher bei übermäßigen Konsum Symptome wie Herzrasen und Schweißausbrüche. Das sind Die Verbraucherzentrale Hessen (VZH) warnt deshalb eindringlich vor den häufig nach aufgelösten Gummibärchen schmeckenden Energy-Drinks.
“Die Getränke haben mit einem gesunden Lebensmittel überhaupt nichts zu tun”, sagte VZH-Ernährungsberaterin Schauff am Sonntag. Koffein, viel Zucker, Süßstoffkombinationen und weitere Zusatz- und Aromastoffe, wie das möglicherweise gesundheitsgefährdende Taurin, das aus Ochsengalle hergestellt wird, sind in den als Energielieferanten beworbenen Getränken enthalten. Durchschnittlich besitzen die Getränke soviel Koffein wie ein bis zwei Tassen Kaffee.
Leistung muss woanders herkommen
Doch zur Leistungssteigerung seien die Getränke nicht geeignet. Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI) rät anstelle von Energy-Drinks als “Fitmacher” im Alltag zu ausreichend Flüssigkeit – am besten Wasser – angemessener Bewegung sowie zu genügend Pausen. Das sei nicht nur gesünder, sondern auch effektiver für den Berufsalltag. Besonders für Autofahrer gelte, sich nicht vom trügerischen “Fitness-Gefühl” nach dem Konsum derartiger Getränke täuschen zu lassen. Dies könne schwere Folgen haben. Autofahrer seien dann genauso wenig fahrtauglich, wie Personen die Alkohol getrunken haben.
Besonders beim häufigen Verzehr von Energy-Drinks kann das Herz-Kreislauf-System stark belastet werden. Bei Personen, die ohnehin unter Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen leiden, könnten sich die Beschwerden deutlich verschlechtern, warnt der Internist. “Kinder, Schwangere, Stillende und Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren, sollten Energy-Drinks meiden.”
Zu den teilweise gravierenden Nebenwirkungen von Energy-Drinks gehören Nervosität, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen und Wahrnehmungsstörungen, warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung bereits im Januar 2010. Besonders gefährlich seien sogenannte “Engeryshots”, die einen deutlich höheren Koffeingehalt aufweisen. Diese sollten von Personen mit bekannten Herz-Kreislauf-Problemen in jeden Fall vermieden werden.