Der Klimawandel und die Diskussion um Maßnahmen des Klimaschutzes sind ein ganz heißes Thema – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Problematik des drohenden Klimawandels und dessen Auswirkungen dürfte mittlerweile Jedem bewusst sein, nicht zuletzt dank intensiver Aufklärungsarbeit diverser Umweltorganisationen. Es ist gut und wichtig, dass die Menschen allmählich ein Bewusstsein für dieses hochbrisante Problem entwickeln und interessiert daran sind, dass Politik und Wirtschaft Maßnahmen gegen den fortschreitenden Klimawandel ergreifen.
Diesen Trend hat die Industrie natürlich auch erkannt und viele Unternehmen sind daher bestrebt, in der Öffentlichkeit ein möglichst umweltfreundliches Image zu erzeugen. Oftmals verwenden sie darauf mehr Energie und Geld als auf die tatächliche Verbesserung ihrer Umweltbilanz. Da werden neue, nichtssagende Umweltzertifikate erfunden, Berichte und Ökobilanzen geschönt und mit Hilfe von Rhetorik und Manipulation versucht, dem Unternehmen eine weiße Umweltweste zu verpassen. Für dieses Phänomen wurde der schöne englische Begriff Greenwashing entwickelt, den man am besten mit Grünfärberei übersetzen kann.
Diese Grünfärberei ist momentan massiv im Aufwind und man hat fast den Eindruck, die Führungsriegen unserer Unternehmen bestünden fast nur noch aus Klimarettern, denen nichts mehr am Herzen liegt als unsere Umwelt und die vor Sorge um unser Klima nicht mehr in den Schlaf finden. Das ist natürlich nicht so. Das Einzige, was den Unternehmen am Herzen liegt ist die Gewinnmaximierung, alles andere ist in der Regel reines Marketinggeschwafel. Leider schlägt die Politik oftmals in die selbe Kerbe, denn um heimische Unternehmen zu unterstützen, die im internationalen Vergleich nicht immer zu den „grünsten“ gehören, wird auch hier die Wahrheit gerne einmal ein wenig zurecht gebogen. Gestützt wird diese Taktik durch diverse Medien, vor allem im Boulevardbereich, die ebenfalls immer wieder negativ durch unausgewogene oder schlichtweg schlecht recherchierte Berichte auffallen.
Es gibt allerdings ein paar Journalisten, die sich auf das Aufdecken von Grünfärberei spezialisiert haben. In dem Online-Magazin Der Klima-Lügendetektor gehen sie besonders dreisten Fällen nach und versuchen, durch gezielte Recherche die wahren Sachverhalte herauszufinden und die Aussagen der Firmen in die richtige Relation zu bringen. Was ist beispielsweise von der vollmundigen Aussage von VW Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg zu halten, das Unternehmen sei der grünste Autohersteller Europas? Oder von dem von RWE großspurig angekündigten Forschungsprojekt zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes?
Der Klima-Lügendetektor ist ein Projekt des Greenpeace Magazins und Wir Klimaretter, einem Onlinemagazin zum Thema Klimaschutz. Das ist vielleicht nicht ganz unwichtig, denn erst wenn man weiß, wer hinter einem Projekt steckt, kann man es entsprechend bewerten und einordnen. Der Klima-Lügendetektor bildet also sozusagen den Gegenpol zu den grüngefärbten Imagebröschüren der Unternehmen und den von ihnen beeinflussten Medienberichten und ist nach meinem Dafürhalten ein wichtiger Baustein zur Bildung einer eigenen Meinung in diesem komplizierten Themenbereich.
gefunden via vitalgenuss
Hat Dir dieser Beitrag gefallen? Dann sag’s doch weiter!