Zum 60. Geburtstag bringt die Bild ein kostenloses Exemplar heraus und schickt jedem Haushalt in Deutschland die Zeitung. Für Werbekunden ist dies sehr interessant – aber teuer.
Am 23. Juni soll es eine Bild-Zeitung für alle Haushalte in Deutschland geben. Das sind immerhin 41 Millionen. Grund: Am 24. Juni, einem Sonntag, wird das Springer-Boulevardblatt 60 Jahre alt.
Die Aktion ist schon länger bekannt, auf dem Deutschen Medienkongress in Frankfurt gab Vermarktungschef Peter Würtenberger die Botschaft nun offiziell an die geneigten (Werbe)Kunden weiter. Eine Anzeigenseite kostet den Rekordpreis von 4 Millionen Euro. Eine halbe Seite ca. 2 Millionen Eur. Das ist deswegen so interessant, weil auch Kunden mit dem Aufkleber “Werbung verboten” diese Zeitung bekommen. Die logististischen Vorbereitungen laufen bereits.
“Diese einmalige Aktion geht mit der größten BILD-Auflage und Reichweite aller Zeiten einher!” wirbt Springer bereits für die Aktion um Werbebuchungen. Erreicht werden sollen alle 41 Millionen Haushalte in Deutschland – “inklusive Werbeverweigerer”, wie es in den Mediaunterlagen heißt.
Innerhalb eines kompletten Tages soll das Blatt “gesteckt” werden. Mit welchen Partnern Springer zusammen arbeiten will, um diesen Plan aufgehen zu lassen, sei noch nicht ganz klar, heißt es im Konzern auf MEEDIA-Anfrage.
Die Ausgabe soll “inhaltlich einen Editionscharakter erhalten und einen Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft spannen”, heißt es in den Unterlagen. Die Meldung von Würtenbergers Ankündigung wurde zunächst über Twitter verbreitet. Die Kommentare dazu sind, wie nicht anders zu erwarten, von humoristischer bis ablehnender Natur: “Will den Müll nicht”, schreibt beispielsweise Martin Oetting. “Spam”, “Sondermüll” und “Einheitspresse” lauten andere Instant-Kommentare. Mittlerweile mehren sich Aufrufe, Aufkleber mit Bild-Verbotsschildern zu entwerfen, um sie am Stichtag auf die Briefkästen zu pappen.
Bildnachweis: Automat Bild / Wikipedia