Es war ein Schock für die Fans der deutschen Frauennationalmannschaft. 0:1 gegen schwache Japaner verloren und eine Birgit Prinz saß, wie ihre Kollegin Fatmire Bajramaj, 120 Minuten nur auf der Bank.
Viele sind froh über dieses Aus. Der Druck von außen war unmenschlich und auch innerhalb der Mannschaft ging man davon aus, dass man den dritten WM-Titel in Folge holt.
Popp und Bajramaj sind optimale junge Spielrinnen für Verlängerungen, weil beide Löcher reißen können, die eine zu spät, die andere gar nicht gebracht. Und auch die Erfahrungen einer Birgit Prinz sparte sich die Trainerin Sylvia Neid. Die muss sich, verständlicherweise, viel Kritik gefallen lassen. Ihre Mannschaft wirkte im gesamten Turnier lust- und kraftlos. Nicht nur die deutschen Frauen können Fußball spielen. Japan, Schweden und Frankreich haben uns überholt und spielen den attraktiveren und erfolgreicheren Fußball.
Es war ein Turnier für Event-Fans und Gelegenheitsgucker. Eine Beleidigung für richtigen Fußball. Doch in einer Woche beginnt die 2. Bundesliga und am 5. August die Bundesliga. Spätestens dann ist der Frauenfußball wieder komplett vergessen.
“Dritte Plätze sind nur was für Männer!” – mit solchen Sprüchen auf Werbeplakaten wurde signalisiert: Wir veranstalten eine WM und laden 15 andere Mannschaften als Statisten für ein neues “Sommermärchen” ein. Der Sturz auf den Boden der Realität hat wehgetan – nicht nur den deutschen Frauen – sondern vor allem den Fans, die nichts anderes konnten, als vom WM-Titel zu träumen.
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